Wilder Pflanzenmix

Durch das Mischen der Färbepflanzen lässt sich ein breiteres Spektrum an Nuancen färben. Manchmal ist ein Farbsud zu schade zum Wegschütten, dann kann er durch die Zugabe von weiterem Pflanzen nochmals verwendet werden. Hier konnte ich aus den Blaukraut und Roter Beete sehr schöne Farbtöne erzielen.

Violett-Töne

Manchmal ist auch zu wenig Pflanzenmaterial vorhanden, um damit eine ausreichende Färbung der Textilien zu erzielen. Dann kann aus verschiedenen Pflanzen eine bunte Färbesuppe gekocht werden, deren Ergebnis stets überraschend ist. Hier habe ich es nicht übers Herz bekommen, den Sud aus Misteln wegzuschütten. Daher habe ich das Farbbad nacheinander um Rhabarberblätter, Frauenmantelblätter, Blutpflaumenblätter und rote Haselblätter erweitert.

Viele Pflanzen färben die Textilien gelb oder braun. Birkenblätter zum Beispiel färben ein sehr intensives leuchtendes Gelb, das zwar sehr schön ist, aber nicht gerade die Farbe ist, die gut zu heller Haut getragen wird. Blutpflaumenblätter geben ein dunkles, gedecktes Grün. Die Kombination der beiden Blattsorten ergab das von mir erwartete Ergebnis: ein mittleres, sattes Grün.

Birkenblätter und Blutpflaume

Mehrfarbige Wolle

Um schöne Effekte zu erzielen, kann ein Wollstrang mehrmals gefärbt werden. Dafür wird nur ein Teil des Wollstrangs in den Farbsud gelegt und es entsteht ein schöner, fließender Farbübergang. Diese einfache Technik bietet viel Raum für kreative Farbspiele.

Farbverläufe

Manchmal fällt die Färbung sehr verhalten aus und es bleiben nur zarte Farben auf der Wolle zurück. Das Überfärben der Textilien ist sehr unproblematisch, sie werden einfach abermals in ein Farbbad gegeben.

Zu blasse Färbungen nehme ich auch gerne für experimentelle Farbspiele.

Avocadoschalen-Färbung

Zum Beispiel habe ich eine zart mit Avocadoschalen gefärbte Wolle nochmals mit Avocadokernen überfärbt. Dafür habe ich die Wolle zu festen Knäueln gewickelt. Diese werden in den vorbereiteten Färbesud gelegt, was ein wenig an Knödel kochen erinnert. Der intensivere Farbsud aus Avocadokernen kann nicht bis ins Innere des Knäuels dringen, Daher wird die Farbe von außen nach innen immer heller. Nach dem Auswaschen und trocknen wird die Wolle umgewickelt. Die fertige Wolle hat mit dieser Färbe- und Wickeltechnik einen wunderbaren Farbverlauf.

Rosenblätter und Blutpflaume

Die gleiche Technik habe ich bei dieser Wolle angewendet. Die Rosenblätter hatten nur ein zartes Grün auf das Garn gefärbt. Für die nachfolgende Färbung mit roten Hasel- und Blutpflaumenblätter habe ich die Wolle zu einem festen Knäuel gewickelt, was einen schönen, fließenden Farbverlauf ergab.

Seidengarn mit Brombeeren gefärbt

Dieses mit Brombeeren gefärbte Seidengarn wurde zuerst zu einem festen Knäuel gewickelt und dann mit Eisenessig weiterentwickelt.