Färben mit Schopftintlingen

Der Schopftintling ist selbst für Laien leicht zu erkennen. In kleinen Gruppen ist er an Wegrainen und Wiesen zu finden. Diese Exemplare habe ich noch in jungem Zustand geerntet, als die Hüte noch geschlossen waren. Zuhause habe ich 4 bis 5 Schopftintlinge für etwa 3 Tage in eine Schale gelegt. In dieser Zeit „zerfließen“ die Pilze allmählich und die schwarze Flüssigkeit tritt aus. Zurück bleiben die tintenähnliche, dickflüssige Masse und einige Pilzreste. Diese können leicht von der Flüssigkeit getrennt werden. Diese Flüssigkeit kommt dann zusammen mit der Wolle oder dem Stoff in den Färbetopf. Wie erwartet war das Ergebnis schiefergrau, das sicher mit mehr Pilzen noch intensiver und dunkler wird. Auf jeden Fall färbt der Pilz sehr gut und behält die Farbe auch nach mehrmaligem Waschen.

Auch als Schreib- oder Maltinte kann die schwarze Flüssigkeit verwendet werden. Hierzu habe ich auf meinem Kräuterblog im Jahr 2013 einen Artikel geschrieben: Tinte aus Schopftintlingen

Schopftintlinge
Schopftintlinge
Rezept schiefergraue Färbung mit Schopftintlingen für 100 g Textilmaterial
  • 4 bis 5 Schopftintlinge für etwa 3 Tage in eine Schale legen
  • Die ausgelaufene schwarze Flüssigkeit durch ein Sieb filtern, um die verbliebenen Pilzrückstände zu entfernen
  • Die schwarze Flüssigkeit mit ungefähr 1 Liter Wasser verdünnen
  • Vorgebeiztes Färbegut direkt in das Färbebad einlegen
  • eventuell etwas Wasser nachgießen, damit das Färbegut ganz bedeckt ist
  • Auf ungefähr 70 Grad erwärmen
  • vom Herd nehmen
  • unter gelegentlichem Umrühren für einen Tag ziehen lassen
  • dann waschen und spülen
Schopftintling-Färbung
Schopftintlingfärbung